Burgruine Kalsmunt - Infotafel
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Informationen zur Geschichte und Erforschung der Burg Kalsmunt
Archäologische Untersuchungen am Kalsmunt
Der Kalsmunt steht seit dem Frühjahr 2014 im Zentrum einer archäologischen Lehrgrabung des Vorgeschichtlichen Seminars der Philipps-Universität Marburg. Der Förderverein Kalsmunt e. V. finanziert und unterstützt diese Grabung. Im Verlauf der jährlich stattfindenden Kampagnen widmen sich Studierende der Archäologie der Erforschung der mittelalterlichen Burganlage. Vor Beginn der archäologischen Ausgrabungen waren auf dem Gelände nur vereinzelte Baustrukturen zu identifizieren. Neben dem Torhaus und Teilen der Außenmauer ist der zentrale Wohnturm der auffälligste Überrest der mittelalterlichen Bebauung. Er bildet den Kern der ehemaligen Befestigung. Reste eines weiteren Befestigungsrings auf einem tiefer gelegenen Plateau geben Auskunft über die einstige Größe der Anlage. Die archäologischen Ausgrabungen erstrecken sich sowohl auf den zentralen Teil der Burg, als auch auf das genannte tiefer liegende Plateau der Vorburg. Neben einzelnen Steingebäuden und weiteren Teilen der Verteidigungsanlage im Bereich der äußeren Anlage, die wohl in der Zeit des hohen Mittelalters im 12. Jahrhundert entstanden sind, konnten auch andere Strukturen identifiziert werden. Die Überreste einer Kapelle, in unmittelbarerNähe zum zentralen Wohnturm, sind dabei von besonderer Bedeutung. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Kalsmunt e. V. und mit Unterstützung der Stadt Wetzlar wurde inzwischen mit der Restaurierung verschiedener Baustrukturen begonnen.
Die Reichsburg Kalsmunt
Die Burg Kalsmunt wurde vermutlich um 1180 von Friedrich I., genannt Barbarossa (1152 – 1190), als Reichsburg erbaut. Zur gleichen Zeit (1180) bestätigte der Kaiser Wetzlar als „Reichsstadt“. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen. Die Umschrift „Calsmund“ auf einer staufischen Münze ist die älteste schriftliche Erwähnung des Burgnamens, dessen Ursprung und Bedeutung bis heute jedoch nicht geklärt sind. Die Verwaltung der Burg oblag mehreren vom Kaiser ausgewählten Lehens-Männern, die diese Aufgabe sodann Burgmannen übertrugen.In der Reichsburg Kalsmunt lebten gleichzeitig mehrere Burgmannen-Familien. Diese Familien bewohnten einfache Häuser innerhalb der Burganlage. Zusätzlich zu ihren Einzel-Lehen hatten die Burgmannen auch einen Anteil an den dazugehörigen Liegenschaften. Alle Burgmannen waren mit gleichen Rechten ausgestattet, so dass keiner zu großer Macht gelangen konnte. Die Burg war von einer äußeren und einer inneren Ringmauer umgeben. Der markanteste Rest der Burg ist der 18 Meter hohe und 11,8 Meter breite Stumpf des in drei Geschossen erhaltenen quadratischen Bergfrieds (Wohnturm). Eine Bestandsaufnahme im Jahr 1609 ergab bereits eine fortgeschrittene Zerstörung der Burganlage: Wetzlarer Bürger und Bauern der Umgebung nutzten die Gebäude als willkommenen, kostenlosen „Steinbruch“ für ihren eigenen Hausbau. Seit 1803 ist der Kalsmunt Eigentum der Stadt Wetzlar. In der Folgezeit wurden mehrfach Restaurierungsarbeiten durchgeführt.
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